Gespräch mit einem Blogbetreiber


Ich hatte dieser Tage – ich war in Amsterdam – die Gelegenheit mit dem Betreiber des Blogs http://stopptfaker.wordpress.com/ ein Gespräch zu führen. Wir redeten über seine Gründe für dieses Blog und wie er Unterstützung findet.

Hi Joel*, Du betreibst seit kurzem das Blog stopptfaker, das sich gegen Faker in schwulen Netzwerken richtet. Wie kam es dazu das Du dieses Blog erstellt hast?

Nun, ich treibe mich als Schwuler schon länger in diesen Netzwerken herum, was ja schlussendlich normal ist, denn ich habe auch sexuelle Bedürfnisse. Mir ging es schon länger auf den Geist, das da Leute drin stehen, die Bilder aus dem Internet, falsche Handynummern, falsche E-Mail-Adressen angeben oder die sich mit einem verabreden und nicht kommen.

Aber Du musst doch zugeben das man mal einen Treff nicht einhalten kann weil zum Beispiel die Straßen verstopft sind oder einem was dazwischen kommt?

Da sage ich auch nichts gegen, wenn aber die Folgetermine nicht eingehalten werden und am Handy ständig nur die Mailbox ran geht, ist das schon frustrierend. Ich hatte es auch mal das einer mir ne Adresse gab wo ich dann letzten Endes auf nem Feldweg stand und das mit meinem Auto (er fährt einen Golf 3 tiefer, anm. d. Admin), dann wird’s einem schon anders.

Wie beurteilst Du Leute als Faker oder anders gefragt, wie sind die Kriterien, um in deinem Blog zu landen?

Ich habe da keine festgelegten Kriterien, aber wenn mir User unabhängig voneinander melden, das es Unstimmigkeiten gibt, dann wird der Betreffende in diesem Blog landen. Dazu zählen außer den oben genannten Themen auch, wenn User, die sich untereinander kennen, von einem anderen User zu einem Thema verschiedene Varianten hören.

Wie erkennt man – mal angenommen als junger unerfahrener schwuler – ob es jemand ernst meint oder einen nur verarschen will?

Das beste ist eine Webcam. Damit kann man einen Gesichtscheck machen, ob die auf dem Bild sichtbare Person auch wirklich echt ist. Das andere, was es gibt, gilt es in dieser Form nur bei http://barebackcity.de den No-Fake-Status. Dieser wird erreicht mittels Kopie des Ausweises, so das Geburtsdatum und Gesicht sichtbar sind. Bei Profilen mit dem Symbol für No Fake kann man sicher sein das die Person echt ist. Ansonsten sollte man sehr vorsichtig bei Piclosen Profilen sein, denn meistens stecken dahinter Ältere Herren die gerne Bilder sammeln. Bei der Weitergabe von Handynummern empfehle ich ganz klar Prepaid.

Na da muss ich mir ja jetzt Sorgen machen…..

Warum?

Na weil ich in meinem Barebackcity-Profil auch ein paar netpix drin habe…. Ich kann eben meinen Arsch mit Schwanz drin oder mit herauskaufendem Sperma so schlecht selbst fotografieren…

Nun, wenn Du sonst alles korrekt angegeben hast und die Leute beim treffen net bescheißt ist das schon okay…

Ich danke für das Gespräch und noch viel Spaß!

Ich bedanke mich auch.

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Eine Antwort zu Gespräch mit einem Blogbetreiber

  1. kommunistenblog schreibt:

    Sehr guter Artikel. Allerdings habt ihr was vergessen: Gerade junge Schwule geben allzuleicht persönliche Daten weiter: Nachname, Straße, Wohnort, Hausnummer, Festnetznummer, KfZ-Kennzeichen, etc. Gerade in Zeiten, in denen von selbsternannten „Volksgesundheitsexperten“ zurr Hatz gegen schwule geblasen wird sollte masn sehr vorsichtig sein, denn wenn dann ne Horde Nazis auf der Matte steht ist der Spaß vorbei! Daher am besten Treffen immer an öffentlichen Orten wie auf Plätzen oder in Einkaufscentern. Da ist das Risiko, „platt“ gemacht zu werden eindeutig geringer.

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